Raum 1.3 eine „Kammer“
Dieser Raum mit der benachbarten Kammer (R 1.4) war in der Zeit nach 1945 eine Wohnung und wurde von einer alleinstehenden Frau bewohnt. Beide Räume waren nicht zu beheizen! Zum Kochen durfte sie in das Erdgeschoss in die Stube gehen, wahrscheinlich im Winter auch zum Aufwärmen. Wasser gab es im Hausflur, das Klosett war im Erdgeschoss vom Anbau, das man sich mit allen Bewohnern teilte.
Die Wände zeigen das Fachwerk von 1614. Eines der Gefache wurde mit einem Lehmritzmuster geschmückt. aus finanziellen Gründen blieb es bei der Sanierung bei der Übermalung.
Der Fußboden ist mit einer grauen Ölfarbe gefasst. So war es um 1900 üblich und wurde bei der Sanierung belassen. Der graue Anstrich wurde im Gegensatz zum R 1.6 gewachst.
Ungewöhnlich ist die Wand rechts neben der Tür. Sie wurde leicht abgewaschen. So kann man noch alle Farbschichten seit der Bauzeit nachvollziehen. Im oberen Feld ist andeutungsweise ein schwarzer „Begleiter“ erkennbar. Das ist ein parallel zum Holz verlaufender schwarzer Strich, ein Schmuckelement. Er ist in der Oberlausitz sonst nicht nachweisbar, er ist aber in den Fachwerkstädten des Westens allgemein vorhanden.
Die Decke ist mit profilierten Brettern verschlagen. Sie wurde vermutlich um 1930 eingebaut. Ein Rückbau war nicht vorgesehen. Sie verkleiden die doch relativ grob aussehende Unterdecke, so wie sie im Raum 1.5 gezeigt wird.
Das kleine Fenster im Giebel ist ein Nachbau in der historisch üblichen gesteckten Konstruktion.
Die Größe ergab sich nach eindeutigen Befunden an den Fachwerkhölzern.