Raum 1.6, eine weitere „Kammer“

 

Dieser Raum ist im Sinne von 1850 restauriert worden.
Durch die Hausverlängerung von 1830 entstand dieser Raum. Damals waren die Konstruktionshölzer, die Fachwerkhölzer und die Deckenbalken holzsichtig. Sie wurden 2015 mit Kasein farblos gefestigt. Das Ölen mit Firnis wäre zu dunkel und war damals auch nicht üblich.
Die Gefache sind mit Kalk geweißt. Zwei Felder wurden nur gereinigt. Sie sollen die verschiedenen Anstrichstrukturen zeigen.
An der Nordwestwand neben dem Fenster ist der alte Eckständer vor der Hausverlängerung. Rechts davon ist das ganz alte Kreuzstrebenfachwerk, so wie am Straßengiebel.
Links das „neue“ , „normale“ Rasterfachwerk, das an der Hausecke eine Eckstrebe erhielt.

Die Verlängerung des Fachwerkrähms wird brutal mit einer Bauklammer realisiert. Eine häufige Beobachtung, dass bei alten Gebäuden die jüngeren Ein- oder Umbauten nicht mehr die handwerkliche Qualität erreichen. Und dass Modernisierungen oftmals schon handwerklicher Pusch sind.
Der Deckenbalken ist ein Doppelbalken. Eigenartigerweise ist im ä u ß e r e n Deckenbalken die Firstsäule eingezapft, die mit einer Fußstrebe gehalten wird. Es ist eine einseitige Fußstrebe, wie auch am Nordostgiebel, was man selten beobachteten kann.
Die Dielung des Fußbodens ist in einem Grau gefasst. Das ist wahrscheinlich um den 1. Weltkrieg entstanden. Und ist bei der Sanierung belassen worden. Im Gegensatz zu Raum 1.3 wurde sie nicht gewachst.

 

 

 

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